„Mit entsprechender Qualifikation kann man sich benehmen wie Sau.“
Äußerst spannend und erkenntnisreich verlief unsere erste virtuelle Podiumsdiskussion zum Thema „(Don’t) Mind the Gap – von Arbeit und was wir aus ihr machen“! Bei so einer illustren Runde an Speaker:innen auch nicht verwunderlich.
Neben Käthe Wenzel, Professorin für Ästhetische Praxis und Erfinderin der CV Machine folgte auch die erfahrene Recruiterin und FH-Lektorin Xenia Bossowa unserer Einladung. Die selbstständige Illustratorin Caroline Panozzo komplettierte mit ihren Erfahrungen aus Sicht einer Bewerberin die Runde und wie schon aus unseren bisherigen Webinaren gewohnt, führte Steffen Hohl als Moderator durch den Abend.
Gleich zu Beginn gab es eine Erkenntis: immer mehr Bewerber:innen werden sich des Einsatzes von Parsingtechnologie im Recruiting bewusst und passen ihre Unterlagen entsprechend an. Schließlich möchte es jede:r über die erste große Hürde im Bewerbungsprozess schaffen.
Doch nicht nur visuell, sondern auch inhaltlich wird der CV gerne optimiert, um die anfängliche Ausmusterung zu überstehen. Laut unserer anonymen Umfrage an diesem Abend fanden fast 40% der Zuhörenden das „Aufmotzen“ des Lebenslaufes als etwas Alltägliches und haben selbst schon ab und an den Korrekturstift bei ihren Angaben angesetzt. Dem gegenüber standen 25%, die der Meinung waren, dass es sich nach wie vor nicht schicke, Tatsachen zu beschönigen.
Am Ende nützt es ohnehin nichts, zu sehr von der Realität abzuschweifen. Erfahrene Recruiter:innen können Wirklichkeit und Fiktion schnell voneinander unterscheiden – und sehen Lücken und andere Unpässlichkeiten im Werdegang immer mehr mit anderen Augen!
Wir verraten kein Geheimnis, wenn wir sagen: der Markt wandelt sich – weg von den Arbeitgebenden, hin zu den Arbeitnehmenden. Da ist es kaum noch verwunderlich, dass von Kandidat:innen nur mehr das absolute Minimum an Angaben und Erfahrungen abverlangt wird. War es in der Studienzeit mancher Diskussionsteilnehmenden fast unmöglich ohne nennenswerte Erfahrung in der Gastronomie etwas Taschengeld dazuzuverdienen, ist heute die Not in dieser und vielen weiteren Branchen so groß, dass man gute Chancen hat, sogar ganz ohne prüfenden Blick auf den Lebenslauf eingestellt zu werden.
All das sind erste Anzeichen, wie die Zukunft der Arbeit aussehen wird. Unternehmen müssen das „People-Business“ Recruiting künftig noch viel ernster nehmen. Upskilling und reskilling nehmen in unserer digitalen Welt immer mehr an Bedeutung zu und die nachkommenden Generationen geben sich nicht mehr damit zufrieden, sich durch ihre Erwerbstätigkeit ein Häuschen mit Garten finanzieren zu können. Sie wollen purpose sehen, in dem was sie tun.
Der Tenor am Ende des Abends war einstimmig: es tut sich gerade so einiges, nicht nur in der Welt des Recruitings. Kein Stein bleibt auf dem anderen und spannend bleiben diese Veränderungen allemal.
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